Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Branchen-News
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Eingeladen hatte die Dentdays GmbH gemeinsam mit Sandmair Zahntechnik GmbH und CS Zahntechnik GmbH. ZTM Daniel Sandmair, sein Team und hochkarätige ReferentInnen waren die Garanten für ein erfolgreiches Event. 

Im Foyer der nachhaltigen Eventlocation Weitblick – einem architektonischen Meisterwerk mit dem echten Alpenblick – trafen die TeilnehmerInnen auf die ausstellenden Dentalunternehmen. Das Ambiente und die Stimmung machten Lust auf mehr – und so war es für die Moderatorin Anja Marks-Schilffarth und Daniel Sandmair ein leichtes, zum innovativen Programm überzuleiten.

Niedrige Rauchstoppmotivation – was tun?

Den Anfang machte Dr. h.c. Carsten Schwindt, Senior Executive Scientific & Medical Affairs bei Philip Morris. Sein Thema „RaucherInnen mit niedriger Rauchstoppmotivation – Barrieren erkennen, zielgerichtete Maßnahmen ergreifen“. Zunächst beleuchtete er die aktuelle Situation zu den Themen Rauchen und Rauchstopp in Deutschland. Dass Rauchen mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden ist, ist sicherlich kein Geheimnis. Dennoch sind viele RaucherInnen aktuell nicht für die beste Option, den Rauch-Stopp, zu begeistern. 55 % wollen gar nicht aufhören, 27  % wollen das hingegen unbedingt! Aus diesem Grund ist das Konzept „Schadensminderung“ entstanden, d. h. der Umstieg auf eine verbrennungsfreie Alternative. Sie gilt als Option für erwachsene Raucher, die sonst weiterrauchen würden. 

Alternativen ohne Tabakverbrennung sind Tabakerhitzer, E-Zigaretten, Snus und Nicotine Pouches. Diese bieten ein Potenzial für Schadensminderung. Sie sind jedoch nicht risikofrei und enthalten Nikotin. Leider wissen viele Raucher in Deutschland heute noch wenig über diese Alternativen, da eine breite öffentliche Aufklärung fehlt. „Raucher greifen wegen des Nikotins zur Zigarette, aber sie sterben an der Verbrennung des Tabaks. Wenn also keine Verbrennung stattfindet, ist das zwar gut, aber leider nicht gesund“, so Carsten Schwindt. Das Ziel von PMI ist es, die knapp 30 % aller Raucher in Deutschland zu gesünderen Alternativen zu bewegen, nicht Nicht-Raucher zur Alternative zu bringen.

Innovationen der Scantechnologie

Es folgte der Vortrag von Daniel Sandmair, leidenschaftlicher Networker und Veranstalter der Dentdays. Er leitet Labore in Friedberg, München und Landsberg und setzt damit die Familientradition fort, die sein Vater 1987 begonnen hat.

Der praxisnahe Vortrag über Innovationen in der Scantechnologie gab einen Ausblick, wohin die Reise in Zukunft gehen wird. Es wurden Fragen beantwortet, was wir in Zukunft in der Praxis und im Labor nutzen können und wollen. „Die Technologie hat einen enormen Sprung gemacht. Die Handstücke sind 50 % kleiner und die Scans doppelt so schnell“, so Sandmair. Er ging der Frage nach, wie die Kommunikation vom digitalen Workflow profitiert. Für die Patientenberatung ist ein fotorealistisches 3D-Modell wichtig. Smilecloud liefert absolut überzeugende Ergebnisse – nicht nur für den Experten, sondern auch für den Patienten. Das haben seine eindrucksvollen Bilder bewiesen. 

Spannend war auch zu hören, welche Software und KI in Zukunft eingesetzt werden (können) und auf welche Herausforderungen und Chancen man sich einstellen muss. KI soll von anstrengenden Aufgaben und stupiden Tätigkeiten entlasten, damit mehr Zeit für die einfühlsame Betreuung der Patienten bleibt.

Die multidisziplinäre Behandlung

„Thinking outside the box – wie die multidisziplinäre Behandlung vereinfacht“ war das Thema von Dr. Anne Carolin Hochberger aus Hildesheim. Sie zeigte teils komplexe Fallbeispiele aus der Praxis, die zu Diskussionen mit dem Publikum führten. Digitalisierung wird heute von Patienten gefordert und ist bereits Realität. Der neueste Schrei ist die künstliche Intelligenz. Den Computertomographen bezeichnete sie als „neuen Freund und Helfer“, der unterstützt und hilfreiche Tools bietet. Durch die Digitalisierung werden alle Daten gesammelt und dem Zahnarzt, dem Zahntechniker und ggf. dem Kieferorthopäden zur Verfügung gestellt. Auf einer digitalen Plattform kann diskutiert und gemeinsam eine Lösung gefunden werden. Das spart Zeit - für alle Beteiligten, auch für den Patienten.

Und was wünschen sich PatientInnen? Der Zahnersatz soll lange halten, sein Geld wert sein und passen. Nach dem spannenden Programm ging es in die wohlverdiente Abendbrotpause, die neben einem Flying Buffet auch ausreichend Zeit zum Besuch der Ausstellung bot. 

Mit Spannung erwartet wurde der dynamische Schlussvortrag von Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets aus Hamburg. „Neue Trends in der Implantologie – wo könnte die Reise hingehen?“ lautete sein Titel. Der MGK- und Oralchirurg zeigte einige Trends auf, denn leider gibt es zu vielen Themen bisher nur Halbwissen. 

Ein Trend: Der Alveole wird immer mehr Bedeutung beigemessen, deshalb wird die Extraktion immer wichtiger. Außerdem kommen immer mehr resorbierbare Produkte auf den Markt. 3D-Druck, Bildgebung, Backward Planning neue (Bio-)Materialien, Oberflächenbeschichtungen und Implantatdesigns waren weitere Themen.

„Die künstliche Intelligenz kommt zu uns in die Praxis. Sie kann den Arzt unterstützen, aber nicht ersetzen“, so Smeets‘ Einschätzung. PRP, PRGF und PRF sind in anderen Fachgebieten bereits weit verbreitet. Sie alle reduzieren postoperative Komplikationen und Nachbehandlungskosten, beschleunigen die Heilung und verkürzen die Behandlungsdauer. Dies führt zu einer höheren Patientenzufriedenheit. 

Implantate funktionieren, deshalb geht es heute immer mehr um Biologisierung. Hyaluronsäure unterstützt die Knochenneubildung. Sie ist in der Lage, eine Vielzahl von Zellen zu stimulieren. Außerdem verbessert sie die Wundheilung und verlangsamt den Abbau von Fremdkörpern.

Abschließend ging Smeets noch auf Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine ein. Vitamin-D-Mangel zum Zeitpunkt einer (chirurgischen) PA-Behandlung wirkt sich bis zu einem Jahr lang negativ auf den Behandlungserfolg aus. Eine Supplementierung kann diesen Effekt ausgleichen. Je höher der Vitamin-D-Spiegel zum Zeitpunkt der Implantation ist, desto höher ist der Knochenanteil um das Implantat nach 6 und 12 Wochen und desto geringer ist die frühe Verlustrate. So das Ergebnis einer Studie von Kwialet et al. aus dem Jahr 2021.

Der Referent zog nach seinem einstündigen Referat das Fazit, dass es immer mehr individualisierte Therapiekonzepte geben wird – diese sind nicht nur digitaler, sondern auch biologischer.

FazitZum Abschluss einer perfekt organisierten Veranstaltung gab es auf der Rooftop-Terrasse Dessert und einen Münchner Szene-DJ aus dem P1. Doch damit nicht genug: Kurzerhand wurde ein EM-Public Viewing organisiert, bei dem die Nationalmannschaft mit einem 5:1 Sieg gegen Schottland dem Event einen würdigen Rahmen gab.

15. Dentales Get-2-gether am 8. November 2024 in München

Das 15. Dentale Get-2-Gether findet am 8. November 2024 im Mercedes Benz „Tower“ in München statt. Als Top-Experten sind dabei: Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Dr. Eric van Dooren, Dr. Jörg-Martin Ruppin, Dr. Gertrud Fabel, Dr. Peter Randelzhofer und Dr. Alexander K. Nussbaum sowie Gastgeber und Zahntechnikermeister Daniel Sandmair.

Ein Mix aus brillanten Vorträgen von weiteren Special Guests, guten Gesprächen und entspanntem Zusammentreffen werden auch dieses Get-2-Gether zu einem außergewöhnlichen Event machen, das Sie nicht verpassen sollten. Hier gibt es weitere Informationen: www.dentdays.de