Checkliste: Finanz- und Praxiscontrolling für Zahnarztpraxen
Marzena SickingEin effektives Controlling ermöglicht es Praxisinhabern, die finanziellen und operativen Abläufe im Blick zu behalten, Rentabilität zu maximieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Checkliste bietet eine strukturierte Übersicht über die wesentlichen Schritte und Kennzahlen, die eine Zahnarztpraxis für ein effizientes Finanzmanagement benötigt.
Budgetierung und Kostenplanung
Erstellung eines Jahresbudgets für alle wesentlichen Ausgabenbereiche (z. B. Personal, Material, Geräte, Marketing).
Regelmäßige Überprüfung des Budgets und Anpassungen bei Abweichungen oder unerwarteten Ausgaben.
Planung eines Reservefonds für Notfälle, um unvorhergesehene Kosten decken zu können.
Liquiditätsmanagement
Überwachung der monatlichen Ein- und Ausgaben, um eine positive Liquidität sicherzustellen.
Einrichtung eines Liquiditätsplans, der zukünftige Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt, um Engpässe zu vermeiden.
Nutzung von Kontokorrentkrediten oder kurzfristigen Finanzierungsmöglichkeiten, falls erforderlich.
Praxiskennzahlen und Erfolgscontrolling
Ermittlung und regelmäßige Überprüfung zentraler Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Kostenstruktur und Patientenzahlen.
Analyse der Rentabilität einzelner Behandlungsarten, um ertragreiche Leistungen zu fördern.
Festlegung und Verfolgung von Zielkennzahlen für die Praxisentwicklung, z. B. Patientenzuwachs, Prophylaxerate.
Kostenmanagement und Effizienzsteigerung
Identifikation und Analyse der Hauptkostenstellen, um Einsparpotenziale zu entdecken (z. B. Einkaufskonditionen, Materialverbrauch).
Optimierung des Materialverbrauchs durch strukturierte Bestandsverwaltung und regelmäßige Überprüfung der Verbrauchsraten.
Einführung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Praxisablauf, z. B. Digitalisierung und Automatisierung administrativer Prozesse.
Einnahmenmanagement und Honorargestaltung
Analyse der durchschnittlichen Honorarsätze und Anpassung an regionale Marktpreise.
Überprüfung der bestehenden Leistungskataloge und Anpassung von Gebührenstrukturen für Privat- und Kassenpatienten.
Regelmäßige Überwachung der Abrechnungssysteme, um korrekte und vollständige Abrechnungen sicherzustellen.
Steuerliche Planung und Beratung
Zusammenarbeit mit einem Steuerberater, der auf den medizinischen Bereich spezialisiert ist, zur optimalen Steuergestaltung.
Einplanung steuerlicher Rücklagen zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen bei Steuerzahlungen.
Jährliche Überprüfung der steuerlichen Optimierungsmöglichkeiten, z. B. Abschreibungen für Investitionen und Fortbildungen.
Finanzielle Investitionsplanung
Prüfung von Finanzierungsoptionen, wie Leasing oder Kredit, zur Entlastung der Liquidität.
Erstellung eines Investitionsplans für zukünftige Anschaffungen wie zahnmedizinische Geräte, EDV oder Praxismöbel.
Durchführung einer Kosten-Nutzen-Analyse für jede Investition, um die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.
Controlling-Dokumentation und Berichtswesen
Regelmäßige Erstellung von Finanzberichten und Auswertungen zur Übersicht der Praxiskosten und Einnahmen.
Dokumentation aller finanziellen Entscheidungen und Maßnahmen, um eine nachvollziehbare Praxisführung sicherzustellen.
Durchführung von monatlichen oder quartalsweisen Controlling-Meetings, um die Ergebnisse zu besprechen und Maßnahmen abzuleiten.
Risikomanagement und Notfallvorsorge
Identifikation potenzieller finanzieller Risiken (z. B. Ausfall eines wichtigen Geräts, plötzlicher Umsatzrückgang).
Einrichtung eines Notfallplans zur Minimierung von Risiken, wie eine Risikovorsorge durch Versicherungen.
Regelmäßige Anpassung des Risikomanagements an sich ändernde Praxissituationen.
Personal- und Gehaltscontrolling
Überprüfung der Personalkosten und Sicherstellung eines angemessenen Verhältnisses zur Praxisrentabilität.
Planung und Durchführung von Gehaltsanpassungen auf Basis von Leistung und Marktentwicklung.
Berücksichtigung von Bonusprogrammen oder Mitarbeiterbeteiligungen zur Mitarbeiterbindung und Motivation.