Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Die Einführung spezieller Präventions- und Behandlungsangebote im Jahr 2018 war ein Meilenstein für die zahnmedizinische Betreuung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen. Diese Leistungen ermöglichen eine zielgerichtete Versorgung und berücksichtigen die individuellen Anforderungen dieser Patientengruppen. Die angebotenen Maßnahmen reichen von der umfassenden Erhebung des Mundgesundheitsstatus bis zur Erstellung individueller Pflegepläne. Ziel ist es, Zahnerkrankungen frühzeitig zu vermeiden und die Lebensqualität spürbar zu verbessern.

Wachsende Nachfrage nach Präventionsleistungen

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, wie erfolgreich die Versorgungskonzepte der KZBV sind. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der zahnärztlichen Hausbesuche auf über eine Million – ein neuer Höchststand, der das Vertrauen in diese Leistungen unterstreicht. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Kooperationsverträge mit Pflegeeinrichtungen. Immer mehr Einrichtungen entscheiden sich, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern eine kontinuierliche Betreuung durch Zahnärztinnen und Zahnärzte zu ermöglichen.

Warum Prävention entscheidend ist

Die Herausforderung, eine gute Mundgesundheit zu gewährleisten, ist bei pflegebedürftigen Menschen besonders groß. Oftmals können sie ihre Zahnpflege nicht eigenständig bewältigen. Das Risiko für Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis ist entsprechend hoch. Doch eine gezielte Betreuung zahlt sich aus. Mit einer verbesserten Mundgesundheit steigt nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, auch das Sprechen und Essen fällt leichter. All das fördert die soziale Teilhabe und steigert die Lebensqualität nachhaltig.

Der Blick nach vorn

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung bleibt auch in Zukunft an der Seite dieser vulnerablen Patientengruppen. Dabei fordert sie, die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter anzupassen. So könnte etwa die Ausweitung der Kooperationsverträge auf Einrichtungen der Eingliederungshilfe ein weiterer Schritt sein, um die Versorgungslücken zu schließen. Angesichts des demografischen Wandels wird dies immer wichtiger.

Der Bericht der KZBV zeigt deutlich: Die Versorgungskonzepte für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen wirken. Doch der Erfolg darf kein Grund sein, nachzulassen. Nur durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der gesetzlichen Grundlagen und der Versorgungsmodelle kann die zahnärztliche Betreuung langfristig gesichert und weiter verbessert werden.

Quelle:

Bericht der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), abrufbar unter www.kzbv.de.