Drei Fragen an ... Dr. Kim Kubiack zur DentalTwin-KI
Carmen BornflethWir stellen jeden Monat drei kurze Fragen an Persönlichkeiten aus der Dentalbranche. Diesmal im Interview: Dr. Kim Kubiack, Zahnärztin, TSP Implantologie, Founder & Managing Director DentalTwin.
Auf Ihrer Homepage ist zu lesen: „Es ist an der Zeit, das Thema Zahnaufstellung zu revolutionieren?“ Was meinen Sie damit genau?
In Praxis und Labor sind die Herausforderungen bei der Herstellung von herausnehmbarem Zahnersatz und großen Brücken bekannt: Fehlen mehrere Zähne und damit wichtige Abstützungen, sind aufwendige Zwischenschritte wie die Anfertigung von Bissschablonen, die Bissnahme oder die Gesichtsbogenübertragung notwendig. Erst danach kann das Labor mit der eigentlichen Zahnaufstellung beginnen. Dieser Prozess zieht sich oft über 4-5 Termine und viele Wochen hin. Diese Probleme räumen wir aus und revolutionieren damit die gesamte Zahnersatz-Therapie.
DentalTwin setzt hier mit Künstlicher Intelligenz (KI) neue Maßstäbe. Ohne die üblichen manuellen Arbeitsschritte am Patienten generiert die Software direkt STL-Dateien der fertigen Zahnaufstellung – als virtuelles Wax-up, das in jeder gängigen CAD/CAM-Software weiterverarbeitet werden kann. Das spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und ermöglicht eine effizientere Patientenversorgung.
Wie sieht die Lösung von DentalTwin aus?
Die herkömmlichen Prozesse bei der Zahnersatz-Produktion sind oft unwirtschaftlich, personalintensiv, fehleranfällig und ineffizient. Um diese Herausforderungen zu lösen, wurde die DentalTwin-KI mit einer enormen Datenmenge gesunder, vollbezahnter Kiefermodelle trainiert.
Sobald ein Kunde einen Intraoralscan eines teilbezahnten Kiefers in das DentalTwin-Portal hochlädt, analysiert die KI die Situation und rekonstruiert innerhalb weniger Minuten die fehlenden Zähne – in korrekter Okklusionsebene und ohne zusätzliche Vorprozesse wie Bissnahme oder Gesichtsbogenübertragung.
Praxen und Labore profitieren von einer über 60 % schnelleren Prozesszeit, wodurch sie ihren Workflow im Bereich des großen Zahnersatzes grundlegend optimieren und ihren Betrieb auf ein neues Level heben können – ein entscheidender Vorteil, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
Unser optimierter Workflow: Noch vor der Präparation der Zähne wird ein IO-Scan in das DentalTwin-Portal gesendet. Wenige Minuten später steht die komplette, KI-generierte Zahnaufstellung als STL-Datei zum Download bereit. Diese kann nahtlos in jede gängige CAD/CAM-Software importiert und für den gewünschten Zahnersatz – etwa eine Brücke oder Teleskopprothese – weiterverarbeitet werden. Das Ergebnis: Labore können den finalen Zahnersatz direkt nach der ersten Behandlungssitzung herstellen – ohne, dass der Patient zwischendurch erneut einbestellt werden muss. Damit werden manuelle Arbeitsschritte auf ein Minimum reduziert, neue Standards gesetzt bei gleichzeitiger Qualitäts- und Effizienzsteigerung. Ein echter Gamechanger!
Wie kann eine KI-gestützte Lösung die Praxisabläufe verbessern und gleichzeitig die Patientenerfahrung optimieren?
Durch den Einsatz von KI werden Praxisabläufe deutlich effizienter. KI kann große Mengen an Intraoralscans analysieren und Muster erkennen – eine Aufgabe, die für Menschen extrem zeitaufwendig und anspruchsvoll wäre. Neben der Geschwindigkeit bringt KI auch höhere Präzision und Wiederholbarkeit. Analysen und Prozesse werden mit gleichbleibend hoher Genauigkeit und ohne Ermüdung oder Konzentrationsverlust durchgeführt. Das Ergebnis: ein konsistenter, fehlerfreier Workflow. Patienten profitieren ebenfalls: Weniger Termine, schnellerer Zahnersatz. Statt mehrerer Praxisbesuche erhalten sie bereits beim zweiten Termin ihren fertigen Zahnersatz eingesetzt. Zusätzlich sorgt KI für mehr Planbarkeit und Vorhersagbarkeit, insbesondere in Verbindung mit Smile-Design-Software. In Kombination mit 3D-Druck lässt sich der spätere Zahnersatz als Try-In-Modell innerhalb kürzester Zeit testen – ein völlig neues, interaktives Erlebnis für den Patienten.