Drei Fragen an Stefan Mühr
Carmen BornflethWir stellen jeden Monat drei kurze Fragen an Persönlichkeiten aus der Dentalbranche. Diesmal im Interview: Stefan Mühr, Geschäftsführer ARZ.dent GmbH und teemfactor GmbH.
Mit welchen Herausforderungen ist eine Zahnarztpraxis heute konfrontiert?
Stefan Mühr: Eine spannende und raumgreifende Frage. Erst einmal muss man feststellen, dass eine Zahnarztpraxis sämtlichen Herausforderungen und Anforderungen eines klassischen Unternehmens in der freien Marktwirtschaft unterliegt. Das wird oft vergessen. Damit meine ich, dass auch die Themen Fachkräftemangel, Ressourcen-Management und digitale Transformation im Fokus stehen.
Wir sehen allerdings teils sehr heterogen gelebte Strukturen in den Praxen. Um die Herausforderungen gut zu meistern, braucht es eine individuelle Strategie und darauf basierende transparente Strukturen und effiziente Prozesse.
Welche Anforderungen werden dabei an moderne Praxisverwaltungssysteme gestellt?
Stefan Mühr: Für mich ist der Begriff Praxisverwaltungssystem längst überholt. Um die Leistungsfähigkeit einer zentralen Praxissoftware zu beschreiben, wähle ich viel lieber den Begriff Praxiskommunikationssystem. Denn eine Praxissoftware, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen einer modernen Praxisführung genügen soll, ist ein kommunizierendes Medium zwischen Praxis und Außenwelt und keine reine Verwaltungssoftware. Die TI-Fähigkeit ist eine Grundvoraussetzung, hier werden wir noch sehr viele Anforderungen meistern müssen. Aber auch die Automation von Patientenkommunikation an sinnvollen Prozessstellen der Patienten-Journey, wird immer mehr zur Basis-Anforderung. Natürlich müssen dabei auch wesentliche Verwaltungsvorgänge niederschwellig zu meistern sein. Intelligentes Terminmanagement, Dokumentation, Kassen- und GOZ-Abrechnung sowie die Statistik sind klassische Basics.
Daneben sind Datenschutz, Datensicherheit und Performance immer wichtiger. Denn die Verantwortung für die in der Praxis entstehenden Daten bleibt bei der Zahnarztpraxis. Hier muss, mit Blick auf die dynamisch zunehmende Cyber-Kriminalität, entsprechend Vorsorge betrieben werden.
Welche Vorteile bietet eine webbasierte Praxiskommunikationssoftware in der Cloud?
Stefan Mühr: Ich könnte an dieser Stelle die Gegenfrage eröffnen, welche Vorteile haben Netflix und Co.? Wenn wir vor einigen Jahren noch in eigenen „Datensicherungen“ gelebt haben – also VHS-Videocassette oder DVD – so können wir heute bei bester Qualität und zu jeder Zeit auf digitalen Content im Internet zugreifen. Die DVD ist verschwunden, Konsumenten sparen Platz und Zugriffszeiten. Ungefähr so kann man die Vorteile einer cloudbasierten Praxiskommunikationssoftware verstehen. Die Praxis bedient sich eines Hochleistungsrechners, welcher in einem Rechenzentrum unter hohen Sicherheitsanforderungen bewirtschaftet wird.
Die Datenkommunikation ist verschlüsselt und somit extrem gegen externen Zugriff geschützt. Die Datensicherung erfolgt zentral im Rechenzentrum und nur die Zahnarztpraxis hat Zugriff. In der Praxis entfallen Server-Investitionen oder Datenspeicher-Medien. Der Zugriff auf die Daten erfolgt wann und wo immer es sinnvoll erscheint.
Innovative Arbeitsmodelle, wie zum Beispiel das Home-Office, sind sehr einfach zu realisieren. Es ist ein nachhaltiges Konzept, da der Praxisrechner nicht permanent für einen VPN-Zugriff am Netz bleiben muss. Zudem können Releases, in alter Sprache „Module“, zentral aufgesetzt werden. Auch dies zahlt enorm auf echte Arbeitserleichterung in der Praxis ein. Vielmehr integrieren wir als cloudbasierte Praxissoftware – nicht modular und nicht mit Zusatzkosten verbunden – weitere Prozessstufen der Patienten-Journey in die Software. Zum Beispiel mit teemfactor, unserer digitalen Dienstleistung im GOZ-Factoring, bieten wir die volle Integration aus einer Hand. Mit teemer setzen wir zu 100 % auf die digitale Transformation in der Zahnarztpraxis.
Wir unterstützen und begleiten das gesamte Team bei diesem innovativen Schritt in die Zukunft. Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere teemer-Community so enorm wächst und uns in unserem Handeln auf verschiedene Weise permanent unterstützt.
Die Verantwortung für die in der Praxis gesammelten Daten bleibt bei der Zahnarztpraxis.