Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Branchen-News

Mark Stephen Pace, Vorstandvorsitzender Verband der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), zeigt sich zufrieden: „Die IDS 2023 hat erneut bestätigt, dass sie eine Weltleitmesse ist. Die Besucherqualität war – und das sage ich nicht nur als Vorstandsvorsitzender des VDDI, sondern auch als Aussteller der IDS – sensationell. […] Der diesjährige Claim ,100 years IDS – shaping the dental future‘ steht als Synonym für die herausragende Bedeutung der Messe heute und in der Zukunft“, so Pace.

Die IDS in Zahlen

1788 Unternehmen aus 60 Staaten empfingen die Besucher an ihren Ständen. 60 Prozent der Besucher kamen laut VDDI aus dem Ausland. In einer Befragung gaben rund 80 Prozent der Messebesucher aus dem In- und Ausland an, an Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen ihrer Unternehmen beteiligt zu sein. Über 80 Prozent zeigten sich mit der Veranstaltung sehr zufrieden, 83 Prozent lobten den umfassenden Angebotsüberblick und nahezu 90 Prozent würden die IDS ihren Geschäftspartnern weiterempfehlen.

Rege Diskussion über vier Themen der dentalen Zukunft

Nicht nur die Produkte an den Messeständen zeigten, dass die Dentalbranche weiterhin innovativ und zukunftsorientiert unterwegs ist. Und dies trotz globaler Herausforderungen und der bürokratischen Hürden durch die Europäische Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation, MDR), die aktuell viele interne Ressourcen für die Genehmigungsverfahren binden.

In Paneldiskussionen unter Experten, veranstaltet beispielsweise von großen Playern wie Dentsply Sirona und Henry Schein, wurde deutlich: Die Industrie beteiligt sich in Zusammenarbeit mit der Forschung und Fachleuten aus Materialwirtschaft und IT daran, die Zahnmedizin parallel zu den technischen Errungenschaften unserer Zeit weiterzuentwickeln.

Vier Hauptthemen stehen für die digitale Zahnarztpraxis dabei im Vordergrund:

  • Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere für die Visualisierung aller Strukturen während aller Behandlungsstadien und für die Kommunikation mit den Patienten
  • Die Sammlung, Speicherung und Nutzung stetig wachsender Datenmengen (Big Data), ihre Vernetzung und sichere Verwendung
  • der 3D-Druck, seine Anwendung chairside in der Praxis und im Labor sowie die Weiterentwicklung von Druckmaterialien
  • ökologische und soziale Nachhaltigkeit: Verbrauchsmaterial aus natürlich wachsenden Rohstoffen oder recycelbaren Materialien, Fortschritte in der zahnmedizinischen Versorgung aller Bevölkerungsgruppen überall auf der Welt dank der digitalen Zahnarztpraxis

Big Data in der Cloud

Vom Patientenmanagement bis zur Behandlung – immer mehr Technologie und digitales Equipment hält in der Zahnarztpraxis Einzug, und damit eine Fülle an Informationen und Daten. Diese müssen schnell und geordnet zugänglich sein, für den Zahnarzt, das Personal, aber auch für Patienten (Visualisierung, Beratung) und die beteiligten Partner wie Zahntechniker und Kieferorthopäden. Eine gute, disziplinübergreifende Zusammenarbeit gelingt nur, wenn die Daten richtig verknüpft und sicher angewendet werden können. Es kristallisiert sich heraus, dass die Cloud die Lösung der Wahl darstellt, um die Datenfülle zu vernetzen, zu speichern und den Zugriff für alle zu ermöglichen. Sicherheit und Privatsphäre für Patienten und Behandler seien in der Cloud gewährleistet, so das Statement von Dr. Orna Berry, Director of Technology at Google CTO Office, auf der Paneldiskussion von Dentsply Sirona. Die Informationen lägen in der Cloud sowohl anonymisiert als auch verschlüsselt und nicht an den Patienten gebunden vor.

Hier können Sie den „DS Talk United for Digital Dentistry“ auf YouTube ansehen.

Offene Systeme für optimale Vernetzung

Stanley M. Bergman, CEO Henry Schein, erläuterte in der Experten-Diskussion „Integrated digital Dentistry: the Future of Data, Devices an Software” seines Unternehmens, wie wichtig eine einfache Integration von Geräten und Software ist, um dem Zahnarzt den Zugang zur digitalen Zahnmedizin zu erleichtern. Darüber hinaus plädierte er für offene Systeme und Dateitypen, damit eine Praxis sich laufend technologisch weiterentwickeln kann und der Austausch von Daten zwischen allen Beteiligten reibungslos möglich ist.

Auch Prof. Dr. Irena Sailer, Leiterin der Abteilung für festsitzende Prothetik und Biomaterialien der Universität Genf, betonte auf dem Henry Schein Podium: Je größer die Bedeutung von Software in der Praxis werde, desto wichtiger sei es, mit offenen Daten und Systemen zu arbeiten. Digitalisierung mache die Zahnmedizin effizienter und schneller, aber auch erschwinglicher. Gerade die Kostenfrage dürfe nicht außer Acht gelassen werden: Für den Patienten sollte exzellente Zahnmedizin bezahlbar werden, für die Zahnärzte ihrerseits sei eine preisliche Marktregulierung für Technologien und Materialien ebenfalls zentral. Denn klar ist: Ihre Investitionen in die Digitalisierung der Praxis werden bei der rasanten technologischen Entwicklung weitergehen – nicht nur bis zur nächsten IDS vom 25. Bis 29. März 2025.

Quelle: Pressemeldung VDDI