Gehalt mit oder ohne Umsatzbeteiligung – Welche Vergütungsform bevorzugen Zahnärzte?
D&W RedaktionOb beim Einstieg in den Beruf, bei Gehaltsverhandlungen im Arbeitsverhältnis oder bei einem Praxiswechsel: Die Frage nach einem adäquaten und fairen Vergütungsmodell stellt sich auch für Zahnärzte, ob Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Lorena Porscha* von der Friedrich-Schiller-Universität Jena forscht dazu in ihrer Masterarbeit der Wirtschaftswissenschaften und lädt zu einer Befragung ein. In ihrem Artikel erklärt sie die Hintergründe des Forschungsprojektes.
„Gespräche mit Zahnärzten haben gezeigt, dass es Uneinigkeit darüber gibt, ob ein Fixgehalt mit oder ohne Umsatzbeteiligung die bessere Vergütungsvariante ist“, sagt Lorena Porscha. „Die Befürworter beider Vergütungsmodelle zeigen jeweils nachvollziehbare Argumente auf.“ In ihrer Masterarbeit will sie dem Thema auf den Grund gehen und startet dazu eine Befragung unter angestellten Zahnärzten.
Vergütungsform aus der Wirtschaft auch in Zahnarztpraxen?
In der Wirtschaft werden neben einem Fixgehalt oft auch variable Vergütungsbestandteile vereinbart. Das entspricht in der Dentalbranche am ehesten der Vergütungsform mit der Umsatzbeteiligung zum Fixgehalt. Der variable Vergütungsanteil, z.B. als Bonus für das Erreichen eines vorgegebenen Ziels, soll in renditeorientierten Unternehmen einen Anreiz setzen und die Mitarbeiter zu höheren Leistungen motivieren.
Obwohl auch Zahnarztpraxen wirtschaftlich arbeiten müssen, gibt es einen wesentlichen Unterschied zu renditeorientierten Unternehmen: Zahnärzte arbeiten am bzw. behandeln Menschen und damit hat das Wohl des Patienten oberste Priorität.
Im zahnmedizinischen Bereich stellt sich die Frage, inwieweit sich dieser Leistungsanreiz der variablen Vergütung auf die Motivation und damit auf die Zufriedenheit der Zahnärzte auswirken könnte.
Wie beeinflusst die Vergütungsform die Zufriedenheit des Zahnarztes?
Das Forschungsprojekt „Einfluss der Vergütungsstruktur auf die Zufriedenheit von Zahnärztinnen und Zahnärzten“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Lehrstuhl für Controlling von Prof. Dr. Lukas analysiert diese Frage aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
Eine betriebswirtschaftliche Beleuchtung der verschiedenen Vergütungsoptionen findet im Zahnmedizinstudium nicht statt. Die Existenzgründerseminare für Zahnärzte behandeln das Thema Vergütung bei weitem nicht so betriebswirtschaftlich fundiert, wie es notwendig erscheint. Daher ist es sinnvoll und informativ, dieses Thema näher zu beleuchten.
Welche Vergütung bevorzugen Sie?
Um analysieren zu können, welche Vergütungsform – Fixgehalt mit oder ohne Umsatzbeteiligung – mit einer höheren Zufriedenheit der Zahnärzte verbunden ist, erhebt das Forschungsprojekt Daten in Form einer Befragung. Zielgruppe der Befragung sind Zahnärztinnen und Zahnärzte, die in einem Angestelltenverhältnis stehen oder selbstständig tätig sind. Das Anstellungsverhältnis kann in einer (universitären) Klinik, in einem MVZ oder in einer niedergelassenen Praxis sein.
Ziel der Befragung ist es, anhand der erhobenen Daten festzustellen, welche Vergütungsform zu einer höheren Zufriedenheit bei den Zahnärzten führt. Durch die Teilnahme an der Umfrage können Sie einen wichtigen Beitrag zu neuen Erkenntnissen dieser kontrovers diskutierten Frage leisten. Nach Abschluss des Projektes werden die Forschungsergebnisse in einem Artikel bei Dental & Wirtschaft veröffentlicht.
Hier geht’s zur Befragung der Universität Jena: Umfrage „Einfluss der Vergütungsstruktur auf die Zufriedenheit von Zahnärztinnen und Zahnärzten“.
Testpersonen haben für die Beantwortung des Fragebogens ca. 12 Minuten benötigt.
Die Umfrage ist bis zum 30.07.2023 geöffnet.
Autorin: *Lorena Porscha ist Studentin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo sie gerade ihre Masterarbeit in Wirtschaftswissenschaften schreibt. Sie hat bereits praktische Erfahrungen im Public Sector Consulting gesammelt und arbeitet aktuell als Werkstudentin bei Deloitte Consulting im Bereich SAP Financial Services. Bei Fragen und Anregungen zum Forschungsprojekt können Sie sich gerne an Lorena Porscha wenden: Lorena.Porscha@uni-jena.de.
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