BZÄK: Transparenz bei iMVZ genügt nicht – Gesetzliche Regulierung dringend erforderlich
Marzena SickingDie Bundeszahnärztekammer kritisiert die geplante Transparenzregelung für investorengetragene MVZ als unzureichend. Sie fordert gesetzliche Maßnahmen zum Schutz der zahnärztlichen Unabhängigkeit.
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) äußert scharfe Kritik an den aktuellen Plänen der Regierungskoalition, die lediglich eine Transparenzpflicht für investorengetragene Medizinische Versorgungszentren (iMVZ) vorsehen. In ihrer Pressemitteilung vom 23. April 2025 betont die BZÄK, dass Transparenz allein nicht ausreiche, um die Unabhängigkeit der Zahnärzteschaft und die Qualität der Patientenversorgung zu sichern.
Bundeszahnärztekammer warnt vor Gefahren durch Investorenbeteiligung
Die BZÄK warnt davor, dass die bloße Offenlegung der Eigentümerstrukturen von iMVZ den Einfluss von Investoren auf zahnärztliche Entscheidungen nicht begrenze. Patientinnen und Patienten könnten aus der Information, welche Fonds Gewinne aus ihrer Behandlung ziehen, keine Rückschlüsse auf mögliche Risiken wie Überbehandlung oder Gewinnmaximierung ziehen. Zudem seien die Eigentümerstrukturen oft komplex und intransparent, was eine effektive Kontrolle erschwere.
Forderungen der BZÄK
Um den Einfluss von Investoren auf die zahnärztliche Versorgung zu begrenzen, fordert die BZÄK:
Räumlich-fachliche Gründungsbeschränkungen: iMVZ sollten nur in räumlicher und fachlicher Nähe zum gründungsberechtigten Krankenhaus betrieben werden dürfen.
Mehrheitliche Beteiligung von Zahnärzten: Es sollte gesetzlich festgelegt werden, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte die Mehrheit an einer Praxis oder einem MVZ halten müssen.
Erweiterte Transparenzmaßnahmen: Neben der Offenlegung der Eigentümerstrukturen sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die zahnärztliche Unabhängigkeit zu sichern.
Die BZÄK sieht in der geplanten Transparenzregelung einen ersten Schritt, der jedoch nicht ausreicht, um die Unabhängigkeit der Zahnärzteschaft und die Qualität der Patientenversorgung zu gewährleisten. Sie fordert deshalb daher umfassende gesetzliche Maßnahmen, um den Einfluss von Investoren auf die zahnärztliche Versorgung zu begrenzen und die zahnärztliche Unabhängigkeit zu sichern.
Quelle: