Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Schmerzen muss man aushalten. Diese Einstellung ist bei vielen Patienten noch immer verbreitet. Das gilt, auch und gerade nach einem operativen Eingriff. Ein solche falsch verstandene Tapferkeit kann allerdings zum ernsten Problem werden. Etwa dann, wenn die Betreffenden Komplikationen nicht erkennen, Infektionen verschleppen oder die postoperativen Verhaltensvorgaben missachten.

Zahnärzte, die eine optimale Nachsorge bieten wollen, sollten daher kurz nach dem Eingriff bei ihren frisch operierten Patienten anrufen, um den Stand der Dinge zu erfragen und bei Bedarf einen (vorgezogenen) Nachsorgetermin zu vereinbaren.

Warum Nachsorge medizinisch und menschlich wichtig ist

Eine solche Vorgehensweise leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag dazu, das Risiko postoperativer Komplikationen zu verringern. Ein persönlicher Anruf des Zahnarztes steigert auch die Compliance und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient oder die Patientin die gebotenen Verhaltensvorhaben einhält – und während des Heilungsprozesses zum Beispiel auf Zigaretten oder bestimmte Lebensmittel verzichtet.

Unabhängig davon, dass ein solches Gespräch in weiten Teilen auch der Pflege eines vertrauensvollen Arzt-Patientenverhältnisses dient, gilt aber auch hier: eine gute Dokumentation ist Pflicht, wenn es doch einmal zu Schwierigkeiten oder gar einen Haftungsfall kommen sollte.

Dokumentation der zahnärztlichen OP-Nachsorge

Wichtig ist es dabei nicht nur, das Datum und die Uhrzeit des Telefonates festzuhalten, sondern auch den Inhalt des Gesprächs, mit dem der Anrufer das Befinden des Patienten und dessen Compliance abgefragt hat.

Fragen oder Beschwerden des Patienten gehören ebenfalls in die Dokumentation, zumal, wenn sie mögliche Ansatzpunkte für weitere Behandlungen enthalten.

Zwingend ist es zudem, den Anruf möglichst zeitnah abzusetzen – idealerweise am Tag nach der OP. Auf diese Weise sinkt nicht nur die Gefahr zahnmedizinischer Komplikationen, sondern der Patient, der noch unter dem Eindruck des Eingriffs steht, hat auch dass Gefühl, dass sein Zahnarzt oder seine Zahnärztin sich persönlich kümmert.

Idealerweise schlägt sich diese Zufriedenheit später in positiver Mundpropaganda wieder – oder einer guten Bewertung im Internet.