Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
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Was ist Metronidazol?

Metronidazol ist ein Antibiotikum und Antiprotozoikum, das zur Behandlung verschiedener bakterieller und parasitärer Infektionen eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die DNA von Bakterien und Protozoen zerstört, wodurch deren Vermehrung verhindert wird.

Wofür wird Metronidazol verwendet?

Metronidazol wird zur Behandlung einer Vielzahl von Infektionen verwendet, darunter:

  • Bakterielle Vaginosen und andere Infektionen des Genitaltrakts

  • Magen-Darm-Infektionen, wie z.B. durch Helicobacter pylori

  • Protozoeninfektionen, wie Amöbiasis und Trichomoniasis

  • Infektionen der Haut, z.B. Rosazea

  • Anaerobe bakterielle Infektionen, insbesondere im Bauchraum, den Knochen, Gelenken, im zentralen Nervensystem und den Atemwegen

Wie wird Metronidazol eingenommen?

Metronidazol kann in verschiedenen Formen verabreicht werden:

  • Orale Tabletten oder Kapseln: In regelmäßigen Abständen mit Wasser einnehmen.

  • Topische Cremes oder Gele: Direkt auf die betroffene Hautpartie auftragen.

  • Vaginalzäpfchen oder -gele: Zur Behandlung von Infektionen des Genitaltrakts.

  • Intravenöse Infusionen: Bei schweren Infektionen, verabreicht von medizinischem Fachpersonal.

Die Dosierung und Dauer der Behandlung hängen von der Art und Schwere der Infektion ab und sollten gemäß den Anweisungen des Arztes befolgt werden.

Was sind die möglichen Nebenwirkungen von Metronidazol?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Metronidazol gehören:

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Metallischer Geschmack im Mund

  • Durchfall oder Verstopfung

  • Kopfschmerzen

  • Bauchschmerzen

Seltenere, aber ernstere Nebenwirkungen können sein:

  • Nervensystemstörungen, wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl

  • Schwere allergische Reaktionen, einschließlich Hautausschlag, Juckreiz oder Schwellung

  • Krampfanfälle

  • Bei Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Wer sollte Metronidazol nicht einnehmen?

Metronidazol sollte nicht eingenommen werden, wenn:

  • Eine bekannte Allergie gegen Metronidazol oder andere Nitroimidazole besteht

  • Alkohol während der Behandlung konsumiert wird, da dies zu schweren Reaktionen führen kann

  • Bestimmte neurologische Erkrankungen oder Lebererkrankungen vorliegen

  • Schwangere und stillende Frauen sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie Metronidazol einnehmen, insbesondere im ersten Trimester.

Kann Metronidazol mit anderen Medikamenten interagieren?

Ja, Metronidazol kann mit anderen Medikamenten und Stoffen interagieren, darunter: Blutverdünner, Alkohol, bestimmte Antiepileptika und Lithium. Es ist deshalb wichtig, den Arzt über alle anderen Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel zu informieren, die eingenommen werden, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Wie sollte Metronidazol gelagert werden?

Metronidazol sollte bei Raumtemperatur, fern von Licht und Feuchtigkeit, gelagert werden. Es sollte außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Was tun bei einer vergessenen Dosis?

Wenn eine Dosis vergessen wurde, sollte sie so bald wie möglich nachgeholt werden, es sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis. In diesem Fall sollte die vergessene Dosis übersprungen und die nächste Dosis zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Es sollte niemals eine doppelte Dosis eingenommen werden, um eine vergessene Dosis auszugleichen.

Kann Metronidazol bei Tieren verwendet werden?

Ja, Metronidazol wird auch in der Tiermedizin verwendet, insbesondere zur Behandlung von bakteriellen Infektionen und bestimmten parasitären Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Die Dosierung und Anwendung sollten jedoch stets von einem Tierarzt überwacht werden.

Was sind die Vorteile von Metronidazol?

Metronidazol ist besonders effektiv gegen anaerobe Bakterien und Protozoen und wird häufig für Infektionen eingesetzt, die durch diese Mikroorganismen verursacht werden. Es ist vielseitig einsetzbar und in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, was es für eine breite Palette von Infektionen geeignet macht.

Quelle:

Wikipedia, Gelbe Liste, DocCheck, BfArMm, Universität Zürich