KZBV zeigt Zähne gegen die Budgetierung und für das Patientenwohl
Mirjam BertramDie Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) ruft gemeinsam mit den KZV der Länder, der Bundeszahnärztekammer und den Zahnärztekammern der Länder zum Protest gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz auf.
Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz hat die Bundesregierung die Mittel für zahnärztliche Leistungen ab 2023 durch eine Budgetierung begrenzt. Die Finanzmittel für die erst im Juli 2021 in den GKV-Leistungskatalog aufgenommene neue, präventionsorientierte Parodontitis-Therapie wurden damit entzogen. Zugleich stellten die Einsparungen, so die KZBV, eine direkte Gefahr für die flächendeckende zahnärztliche Patientenversorgung vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen dar.
Mehr zur Auswirkung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes auf die PAR-Abrechnung lesen Sie in diesem Beitrag: GKV-Finanzstabilisierungsgesetz: Auswirkungen auf die PAR-Abrechnung
Mit der bundesweiten Kampagne „Zähne zeigen“ macht die KZBV deshalb gemeinsam mit den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen der Länder, im Schulterschluss mit der Bundeszahnärztekammer, den Länderzahnärztekammern und Verbänden auf die Folgen dieser Politik aufmerksam und ruft Zahnarztpraxen und Patienten zum Protest auf.
Parodontitis-Prävention besonders gefährdet
„Trotz der einzigartigen Erfolge der Prävention in der zahnärztlichen Versorgung und der damit über die letzten Jahrzehnte erzielten Einsparungen für das Gesundheitssystem wurden mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die Mittel für zahnärztliche Leistungen durch strikte Budgetierung begrenzt“, sagte Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstands der KZBV zum Kampagnenstart am 1. Juni. Das habe insbesondere Auswirkungen auf die neue, präventionsorientierte Parodontitis-Therapie. Die gemäß Hendges unverantwortliche und kurzsichtige Budgetierung müsse schnellstmöglich zurückgenommen werden.
Auf der Website der Kampagne www.zaehnezeigen.info können sich Patienten, aber auch Praxismitarbeiter über die Folgen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes für die Patientenversorgung informieren. „Wir rufen sie dazu auf, sich direkt an ihre eigenen regionalen Abgeordneten und politischen Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene zu wenden, um darauf hinzuweisen, dass die Kostendämpfungspolitik der Patientenversorgung schadet und ein Ende finden muss“, appelliert Hendges.
Quelle: KZBV