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Zahnmedizin

Lieber ohne Hilfe meiner Kollegen. Das sagen sich stolze 92 % der Ärzte und behandeln sich im Krankheitsfall bevorzugt selbst. Das zeigt der neue Medscape-Report „Ärzte als Patienten“. Lediglich 8 % der befragten Ärzte würden sich generell nur von anderen Ärzten behandeln lassen. Falls sie externe Hilfe benötigen, wenden sich 44 % der Umfrageteilnehmer an Ärzte, die sie persönlich kennen – Freunde oder Bekannte, Kollegen am Arbeitsplatz oder Ärzte aus Zeiten des Studiums.

Hohe Erwartungen an die Kollegen

43 % der befragten Ärzte gehen davon aus, dass sie als Mediziner bei einem Arztbesuch grundsätzlich besser therapiert werden als „Laien“-Patienten, 45 % erwarten keinen Unterschied und 12 % gar eine schlechtere Behandlung. Klar im Vorteil sehen sich Ärzte, wenn es darum geht, schnell einen Termin zu bekommen (59 %). Einige Ärzte sind zudem der Meinung, auch unübliche Therapieangebote zu erhalten (14 % oft, 48 % gelegentlich). Diese Sonderbehandlungen sind laut Umfrageteilnehmer häufig teurer und aufwändiger (64 %): Es werden neue medizinische Methoden (53 %) oder gar experimentelle Behandlungen (11 %) angeboten oder andere Medikamente als in den Leitlinien empfohlen verschrieben (37 %) .

Vorwissen verstärkt Misstrauen und Ängste

Woher rührt die Vorliebe, die eigene medizinische Versorgung selbst zu übernehmen? Misstrauen und Ängste scheinen eine entscheidende Rolle zu spielen: 47 % der befragten Ärzte berichten, ihr Fachwissen würde Ängste vor Krankheiten oder stationären Therapien verstärken.

Therapieentscheidungen von ärztlichen Kollegen werden von Ärzten kritischer hinterfragt als von nicht medizinisch ausgebildeten Patienten. Ein Großteil der Umfrageteilnehmer ist sogar der Meinung, dass Ärzte in der Rolle des Patienten bestimmte Therapien eher ablehnen als medizinische Laien. Und sie denken, den Kollegen mehr Fragen zu stellen als medizinische Laien (57 %). Therapieentscheidungen werden gerne mit dem behandelnden Kollegen diskutiert oder wurden schon mindestens einmal infrage gestellt (66 %). Jeder zweite Arzt gab zudem an, als Patient im Krankenhaus misstrauisch zu sein.

Doch nicht alle Mediziner sind von Misstrauen und Ängsten. 29 % der befragten Ärzte schreiben ihrer medizinischen Fachkompetenz sogar einen beruhigenden Effekt zu. Das Wissen über Krankheitsverläufe, Nebenwirkungen und Risiken von Medikamenten oder Therapieoptionen scheint einigen Ärzten im Umgang mit der eigenen Erkrankung zu helfen und für mehr Sicherheit bei wichtigen Entscheidungen zu sorgen.

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Neue Perspektive bringt mehr Empathie für Patienten

Trotz ihres medizinischen Umfelds ist es für viele eine ungewohnte Situation, selbst zum Patienten zu werden. „Wenn Ärzte selbst einmal erkranken, erleben sie den Medizinbetrieb von der anderen Seite. Was diese Erfahrung mit ihnen macht, zeigt die bemerkenswerte Zahl von 70 %, die von einer veränderten Sichtweise auf ihre eigenen Patienten berichten. 64 % geben zudem an, durch die eigene Diagnose oder Erkrankung einfühlsamer gegenüber Patienten geworden zu sein. Ein durchaus positiver Effekt für beide Seiten. Die Erfahrung, als Arzt in Behandlung zu sein, kann prägen und das eigene Verhalten ändern – hin zu mehr Empathie und Respekt“, so Claudia Gottschling, Chefredakteurin von Medscape Deutschland.

Für den aktuellen Medscape-Report „Ärzte als Patienten“ nahmen von Mitte April 2022 bis Ende Juli 2023 mehr als 1.000 Ärztinnen und Ärzte, die in Deutschland leben und arbeiten, an einer Online-Umfrage teil.

Quelle: Medscape