Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

In ihrem Aufruf zum World Oral Health Day am 20. März forderte die World Dental Federation FDI unter anderem, das Thema Mundgesundheit auf die Agenda des Treffens der Vereinten Nationen zur allgemeinen Gesundheitsversorgung im September dieses Jahres zu setzen. Länder und Interessengruppen werden bei dem Treffen in New York die Fortschritte bei der allgemeinen Gesundheitsversorgung beurteilen und konkrete Maßnahmen zu deren Verbesserung festlegen.

Weltweit leiden fast 3,5 Milliarden Menschen unter Karies, schwerer Zahnfleischentzündung, Zahnausfall und Mundhöhlenkrebs, so die Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Da jährlich Milliarden von Menschen von Munderkrankungen betroffen sind, ist es an der Zeit, dass Regierungen und Gesundheitsorganisationen gezielt dagegen vorgehen. Das bedeutet, einen gleichberechtigten Zugang zu bezahlbarer und hochwertiger Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen und die Mundgesundheit zu einem Schwerpunkt für die allgemeine Gesundheitssicherung zu machen“, sagte Prof. Ihsane Ben Yahya, Präsidentin der FDI und Dekanin der Fakultät für Zahnmedizin an der Universität für Gesundheitswissenschaften Mohammed VI, Casablanca, Marokko.

Munderkrankungen haben soziale Folgen

Betroffene leiden nicht nur oft unter anhaltenden Schmerzen und entwickeln unter Umständen sekundäre Krankheiten, sie können auch gesellschaftlich isoliert werden, vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sein und schlechtere Bildungsergebnisse erzielen.

Den meisten Munderkrankungen kann vorgebeugt werden und sie lassen sich mit kosteneffizienten Eingriffen behandeln. Für viele Menschen ist eine Behandlung aber nicht verfügbar oder zu teuer. Fast 75 Prozent aller betroffenen Personen leben in Ländern mit geringem bis mittlerem Einkommen, wo die Kosten oft untragbar sind.

In Deutschland befasst sich der Tag der Zahngesundheit am 25. September 2023 mit der Zahngesundheit vulnerabler Gruppen.

Mehr Maßnahmen für die Mundgesundheit

In den letzten Jahren war weltweit eine Zunahme der Maßnahmen gegen Munderkrankungen zu verzeichnen. 2021 unterstützten die Länder eine Resolution der WHO zur Mundgesundheit. Dieses Jahr wird die 76. Weltgesundheitsversammlung den Globalen Aktionsplan für Mundgesundheit (2023–2030) verabschieden. Der Aktionsplan ruft Regierungen auf, dafür zu sorgen, dass „80 Prozent der weltweiten Bevölkerung grundlegende Mundgesundheitsleistungen beanspruchen können“. Einer der Schritte zu diesem Ziel könnte sein, die Mundgesundheit in der nationalen Gesundheitsversorgung zu priorisieren und sicherzustellen, dass in ausreichender Zahl ausgebildete zahnmedizinische Fachleute verfügbar sind.

„Wir begrüßen die Zunahme der Initiativen im Bereich der Mundgesundheit, einschließlich der anstehenden Verabschiedung des Globalen Aktionsplans für Mundgesundheit […]. Entscheidend ist, dass diese Initiativen in konkrete Maßnahmen gegen Erkrankungen im Mundraum umgesetzt werden“, so Prof. Ihsane Ben Yahya.

Quelle: World Dental Federation (FDI)