Metamizol (Novaminsulfon)
Marzena SickingMetamizol wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend. Das Wichtigste über die Wirkungsweise und Einsatzgebiete.
Definition Metamizol (Novaminsulfon):
Metamizol, auch bekannt als Novaminsulfon, ist ein starkes Schmerzmittel (Analgetikum) und Fieber senkendes Medikament (Antipyretikum), das zu den Pyrazolonen gehört. Es wird in vielen Ländern verschrieben und ist unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, darunter Novalgin® und Novaminsulfon®.
Chemische Struktur und Eigenschaften:
Metamizol ist ein weißes bis leicht gelbliches, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Metamizol wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese, ähnlich wie andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs). Es unterscheidet sich jedoch in seiner starken spasmolytischen Wirkung, die besonders bei krampfartigen Schmerzen hilfreich ist.
Chemische Formel: C13H16N3NaO4S
Molekulargewicht: 333,34 g/mol
Anwendungsgebiete von Metamizol
Akute starke Schmerzen (z.B. nach Verletzungen oder Operationen), kolikartige Schmerzen (z.B. Nieren- oder Gallenkoliken), hohe Fieberzustände, die auf andere Maßnahmen nicht ansprechen, chronische Schmerzen, wenn andere Analgetika nicht wirksam sind oder nicht vertragen werden.
Dosierung von Metamizol
Die Dosierung von Metamizol variiert je nach Art und Schwere der Schmerzen sowie dem Alter und Gewicht des Patienten. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Tabletten, Tropfen und Injektionslösungen.
Mögliche Nebenwirkungen von Metamizol
Zu den möglichen Nebenwirkungen von Metamizol gehören:
Blutdruckabfall, besonders nach intravenöser Gabe
Allergische Reaktionen wie Hautausschläge oder anaphylaktischer Schock
Agranulozytose (ein schwerwiegender Rückgang der weißen Blutkörperchen), eine seltene, aber lebensbedrohliche Nebenwirkung
Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen
Kontraindikationen:
Metamizol sollte nicht angewendet werden bei:
Bekannter Überempfindlichkeit gegen Metamizol oder andere Pyrazolone
Bestehender Agranulozytose oder Blutbildungsstörungen
Akuten intermittierenden Porphyrien
Schwangerschaft und Stillzeit (nur nach sorgfältiger Abwägung der Risiken)
Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Metamizol
Regelmäßige Blutbildkontrollen sind empfohlen, insbesondere bei Langzeitanwendung, um das Risiko einer Agranulozytose frühzeitig zu erkennen.Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bestehendem Blutdruckabfall oder Kreislaufstörungen.Bei ersten Anzeichen von Hautausschlag, Schleimhautveränderungen oder grippeähnlichen Symptomen sollte die Einnahme sofort abgebrochen und ein Arzt aufgesucht werden.