Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Praxis

Es war eine der letzten COVID-19-Schutzmaßnahmen, die fiel. Doch am 4. April 2023 war dann auch die Maskenpflicht in Arzt- und Zahnarztpraxen Geschichte. Wenige Monate scheint es nun, als sei die neue Normalität ganz die alte. (Ungeschützte) soziale und berufliche Kontakte gehören wieder zum Alltag. Die Pandemie mit ihren Schrecken ist fast schon Vergessenheit geraten.

Dabei ist es gerade einmal drei Jahre her, dass die erste COVID-19-Welle über Deutschland hereinbrach. Kliniken mussten planbare Operationen und Eingriffe verschieben. Wenig später folgte der erste Lockdown. Arzt- und Zahnarztbesuche blieben zwar möglich. Viele Patienten blieben den Praxen aber aus Angst vor einer Ansteckung fern.

Privatzahnärztliche Leistungen gingen nur moderat zurück

Dennoch ging im Pandemiejahr 2020 die Gesamtzahl der abgerechneten privatzahnärztlichen Leistungen gegenüber dem Vorjahr nur um drei Prozent zurück. Kinder und Erwachsene bis zum 35. Lebensjahr – und damit die wenig vulnerablen Bevölkerungsgruppen – nahmen 2020 sogar mehr zahnärztliche Leistungen in Anspruch als im Jahr 2019.

Dies ist ein Ergebnis einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP), die auf einer Auswertung der Abrechnungsdaten von 2,5 Millionen PKV-Versicherten basiert.

Nach dem ersten Schock folgt eine schnelle Erholung

Damit steht fest, dass die COVID-19-Pandemie die zahnärztliche Gesundheitsversorgung in Deutschland allenfalls moderat beeinflusst hat. Während der ersten Welle im April/Mai 2020 verzeichnen die Statistiker zwar einen sehr deutlichen Rückgang der Praxisbesuche: Die Zahl der in Anspruch genommenen Leistungen unterschritt im März 2020 die des Vorjahresmonats um 23,6 Prozent. Im April betrug das Minus sogar 46,4 Prozent. Schon im Mai 2020 zeigen die Zahlen aber einen deutlichen Nachholeffekt (plus 29,7 Prozent gegenüber Mai 2019). Dieser Trend setzte sich im Juni fort.

In der zweiten Pandemiewelle ab September 2020 lassen sich  gar keine Auswirkungen auf die zahnärztliche Versorgung mehr erkennen.

Die Ergebnisse der Studie stehen im Einklang mit Erkenntnissen zur zahnärztlichen Versorgung im gesetzlichen System. Damit steht fest: Die Zahnärzteschaft hat die Versorgung der Patienten auch während der historischen Krise der Pandemie gesichert.

Auch interessant: COVID-19-Speicheltests liefern wichtige Zusatzerkenntnisse