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Aktuelle Situation und Herausforderungen des akuten Fachkräftemangels in bayerischen Praxen

Am 20. Juni 2024 diskutierten Vertreterinnen des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) mit der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, über den akuten Fachkräftemangel in bayerischen Arzt- und Zahnarztpraxen sowie in Dentallaboren. Der bundesweite Engpass bei Medizinischen Fachangestellten (MFA), Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) und Zahntechnikern ist auch in Bayern stark spürbar. Die Agentur für Arbeit meldet für ZFA auf 100 offene Stellen 44 als arbeitslos gemeldete Personen, bei Zahntechnikern 63 und bei MFA 89.

„Leider zeigt sich in dem so wichtigen Bereich der Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten zunehmend ein Fachkräftemangel. Es ist mir deshalb ein wichtiges Anliegen, dass wir Menschen für das Berufsfeld motivieren und auch digitale Tools nutzen, um Arbeitsschritte zu erleichtern“, betonte Gesundheitsministerin Judith Gerlach.

Maßnahmen und Zukunftsperspektiven beim Thema Fachkräftemangel

In einem gemeinsamen Gespräch in München, das vmf-Präsidentin Hannelore König als „sehr wertschätzend und konstruktiv“ bezeichnete, wurden verschiedene Lösungsansätze erörtert. Begleitet wurde König von Barbara Kronfeldner, Referatsleiterin MFA, und Marion Schellmann, stellvertretende Referatsleiterin ZFA, die konkrete Beispiele aus ihrer Praxis einbrachten.

„Wir haben unter anderem die Stärkung der Ausbildung von Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten thematisiert. Aufgrund der hohen Abbrecherquoten sehen wir die Notwendigkeit, die Qualifizierung der ausbildenden Fachkräfte - analog der Pflege und anderer Gesundheitsberufe - zu fördern. Neben der Ausbildung sind auch die Karrieremöglichkeiten wichtig, damit die Kolleginnen und Kollegen im Beruf bleiben. Hier unterstützt der Freistaat über den Meisterbonus die Berufsangehörigen bei ihren Aufstiegsfortbildungen“, erklärte König.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Ausstattung der Versorgungsassistent*innen mit telemedizinischen Anwendungen, besonders im ländlichen Raum. „Gerade im ländlichen Raum ist es für die ambulante medizinische Versorgung von großer Bedeutung, dass die fortgebildeten MFA bei ihren Hausbesuchen auf eine funktionierende Technik zugreifen können“, so König weiter.

Digitalisierung als Schlüssel zur Verbesserung der Praxissituation

Judith Gerlach hob die Bedeutung der Digitalisierung hervor: „Digitalisierung kann auch im Bereich der medizinischen Versorgung den Leistungserbringern das Leben vereinfachen und aufwändige Prozesse verschlanken - und gleichzeitig sowohl die Behandlungs- als auch die Berufsqualität verbessern. Wir fördern deshalb beispielsweise das Modellprojekt ‚DigiMFA‘ der TU München mit rund 76.000 Euro. Dadurch können Auszubildende in einer digitalen Musterpraxis den souveränen Umgang mit den Anwendungen von Telematikinfrastruktur praxisnah erlernen und erleben.“

Um das Berufsbild der MFA und die verschiedenen Einsatzgebiete zu verdeutlichen, erhielt die Staatsministerin eine Einladung ins MVZ nach Straubing.

Kontakt und weitere Informationen: Verband medizinischer Fachberufe e.V.

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