Wie Mundgeruch entsteht und was dagegen hilft
Marzena SickingMundgeruch ist nicht nur unangenehm, sondern kann ein Hinweis auf mangelnde Mundhygiene oder ernsthafte Erkrankungen sein. Wir erklären, wie schlechter Atem entsteht und was Betroffene dagegen tun können.
Riecht der eigene Atem unangenehm, bemerkt man das selbst meist erst gar nicht. Oft ist es die Umgebung, die die Nase rümpft und einen auf den schlechten Atem aufmerksam macht. Üble Gerüche aus Mund oder Rachenraum sind allerdings gar nicht so selten: Experten schätzen, dass 5 Prozent der Bevölkerung unter chronischem Mundgeruch leiden.
Aber wie kommt es eigentlich zu Mundgeruch – in der Fachsprache Halitosis genannt?
Wie entsteht Mundgeruch?
Der schlechte Geruch aus dem Mund entsteht durch flüchtige Schwefelverbindungen (Sulfide), die sich unter die ausgeatmete Luft mischen und so die bekannten Symptome verursachen. Die ursächlichen Sulfide entwickeln sich, indem bestimmte Bakterien organisches Material wie Essensreste oder Eiweiße in der Mundhöhle zersetzen. Deshalb ist Mundhygiene die wichtigste Vorsorgemaßnahme bei der Bekämpfung der Ursachen. Aber auch Bakterien aus anderen Körperregionen, etwa dem Magen, können der Grund für unangenehmen Geruch aus dem Mund sein.
Was sind die häufigsten Ursachen für Mundgeruch (Halitosis)?
Die Ursachen für Mundgeruch sind vielfältig. Häufige Gründe sind mangelnde Mundhygiene, unzureichende Prothesenpflege und Erkrankungen im Mund bzw. der Zähne wie Karies, Probleme mit dem Zahnfleisch oder Parodontitis. Doch auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes oder Infektionen der oberen Atemwege können einen unangenehmen Geruch beim Atmen verursachen. Zudem können Medikamente und Rauchen zu einem schlechten Atem führen. Stark gewürzte Speisen, etwa mit Knoblauch und Zwiebeln, sorgen ebenfalls für unerwünschte Gerüche aus dem Mund. Auch ein trockener Mund kann in seltenen Fällen schlechten Atem verursachen.
Leider lassen sich aber nicht alle Übeltäter so leicht vermeiden wie Knoblauch oder Zwiebeln. Der Kampf gegen Bakterien ist da schon deutlich aufwendiger. Wer seinen Mundgeruch erfolgreich bekämpfen will, sollte also zunächst die Ursache abklären lassen.
Was kann man gegen Mundgeruch machen?
Im Internet sind viele Tipps zu sogenannten Hausmitteln zu finden. Die übertünchen aber nur die Symptome und bekämpfen nicht die Ursache - das Problem kommt dann immer wieder. Tatsächlich ist erste Ansprechpartner bei starkem Mundgeruch der Zahnarzt – denn oft liegt die Ursache in der Mundhöhle. Der Zahnarzt kann auslösende Erkrankungen wie Karies, Entzündungen im Zahnfleisch oder undichte Füllungen identifizieren und mit entsprechender Behandlung gegensteuern. Verminderter Speichelfluss sollte als Ursache ebenfalls ausgeschlossen werden. Eine professionelle Zahnreinigung ist zudem empfehlenswert, insbesondere, wenn Zahnseide nicht täglich zum Einsatz kommt. Mit der Behandlung der Ursache verschwindet meist auch der schlechte Atem.
Zudem berät der Zahnarzt Betroffene zur richtigen Mundhygiene. Tipp: Gründliches Zähneputzen und insbesondere der tägliche Einsatz von Zahnseide sind elementar, wenn es um frischen Atem geht.
Nächste Anlaufstelle sollte der Hals-Nasen-Ohren-Arzt sein. Denn auch Entzündungen der Nebenhöhlen und andere Erkrankungen können sich als schlechter Geruch aus dem Mund zeigen. In manchen Fällen haben sich sogenannte Mandelsteine gebildet, die man aber mit einem kleinen Eingriff entfernen kann. Auch Krankheiten im Magen-Darm-Bereich haben großen Einfluss auf den Atem und eine gesunde Mundflora.
Was hilft schnell gegen Mundgeruch?
Ist eine medizinische Ursache für den Geruch ausgeschlossen, sollte man die eigene Hygiene und auch die Ernährung genauer unter die Lupe nehmen. Häufig reicht es aus, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden.
Um Mundgeruch vorzubeugen, ist vor allem die regelmäßige gründliche Reinigung der Zähne, aber auch der Zunge wichtig. Zungenschaber sollten fester Bestandteil der täglichen Mundhygiene sein. Auch Mundspüllösungen mit bestimmten Inhaltsstoffen wie Chlorhexidingluconat oder Zinkchlorid können helfen, wieder frischen Atem zu bekommen.
Wichtig ist auch der Blick auf die Ernährung und vor allem auf die Trinkgewohnheiten. So arbeitet unser Speichel grundsätzlich gegen den Mundgeruch an. Bestimmte Speisen regen den Speichelfluss an und helfen so, schlechte Gerüche zu vermeiden. Mundtrockenheit entsteht durch mangelnden Speichelfluss und begünstigt unangenehmen Mundgeruch. Auch Medikamente, die den Speichel reduzieren, führen zu Problemen, Deshalb sollte man unbedingt darauf achten, immer ausreichend zu trinken und einen trockenen Mund zu vermeiden.
Mehr Informationen für Patienten zum Thema Mundgeruch
Auf ihrer Patientenseite zahn.de bietet die Bayerische Landeszahnärztekammer unter https://www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_mundgeruch_halitosis.html