KI in der Praxis: Wie funktioniert das eigentlich?
D&W RedaktionGroßes Wachstum und Veränderung passiert immer genau dann, wenn neue Technologien Einzug halten. Schade ist nur, dass sich Praxen bisher kaum mit den Möglichkeiten, die sich durch KI bieten, auseinandersetzen. Torsten Kohnert erklärt im folgenden Beitrag die drei Stufen der möglichen KI-Anwendung.
Sich in der Praxis mit Prompts bei der Arbeit helfen lassen
Ein Prompt ist ein Eingabebefehl, der direkt bei der KI, wie z. B. ChatGPT, im Chatfenster eingegeben wird. Durch diesen Prompt weiß die KI, was sie tun soll. Wenn man es richtig anpackt, kann die KI dank des passenden Prompts beispielsweise dabei helfen, die Recherchen zu einem bestimmten Thema zu beschleunigen, Texte oder Briefe zu erstellen und natürlich auch als Sparringspartner dienen, wenn es darum geht, neue Ideen zu entwickeln.
Einfaches Prompten: Welche Techniken gibt es?
Dabei gibt es unterschiedliche Techniken, wie beispielsweise:
einfaches Prompten ohne genaues Ziel. Hier agiert man wie bei der Google-Suche. Beispiel: Suche nach Ideen für einen Teamausflug: „Was kann man in Paris als Gruppe unternehmen?“
Schritt-für-Schritt-Methode: Bei der Schritt-für-Schritt-Methode startet man mit einer Frage und geht in den Dialog mit der KI.
Beispiel für die Schritt-für-Schritt-Methode
Eingabe: „Gib mir 5 Ausflugsziele für Gruppen in Paris.“
Eingabe: „Gib mir zu den Zielen 2 und 4 weitere Informationen, wie Öffnungszeiten und Eintrittspreise.“
Eingabe: „Erstelle mir daraus einen Tagesplan, inkl. Zeitplan, Restaurantempfehlung und Abfahrtszeiten für die Anreise.“
Die Variante Umprogrammierung
Eine weitere Variante ist die „Umprogrammierung“. Hierbei wird ChatGPT eine bestimmte Rolle zugewiesen, z. B. „Du bist ein Werbetexter, eine Zahnarzthelferin oder auch Coach.“ Nach der Festlegung agiert nun die KI in ihrer jeweiligen Rolle.
Der wichtigste Tipp für gute Prompts
Besonders wichtig ist ,es auf einen gut strukturierten und genau definierten Prompt zu achten, denn nur so kann man gute Ergebnisse erzielen. Denn auch bei der KI gilt: schlechter Input ergibt schlechte Ergebnisse.
Der Autor
Torsten Kohnert ist als Vertriebsprofi und als Prozessoptimierer bei vysible zuständig für die Themen KI und Digitales.
Mit eigenem Bot wiederkehrende Aufgaben erleichtern
Die nächste Stufe ist der sogenannte CustomGPT, den man gerne nur als Bot bezeichnet. Die Erstellung eines Bots ist sinnvoll, wenn es wiederkehrende Aufgaben gibt, wie beispielsweise die Erstellung von Texten oder das Einhalten von QM-Richtlinien. Die Erstellung dieses Bots ist schlichtweg nichts anderes als die Hinterlegung der gut funktionierenden Prompts in Kombination mit einigen Anweisungen.
Bei ChatGPT ist es möglich, eigene Bots zu erstellen, aber auch fertige Bots, die andere erstellt und geteilt haben, zu nutzen. Es gibt innerhalb von ChatGPT eine eigene Bibliothek dieser Custom-GPTs, die bisher noch kostenfrei zur Verfügung stehen.
Das Wichtigste zu eigenen Bots
Diese Bots sind kleine Helferlein oder schlichtweg digitale Assistenten. Sie können Fragen in Ihrem Sinne beantworten und Daten im eigenen Stil erzeugen.
Automatisierung von Prozessen mittels Künstlicher Intelligenz
Das Thema Automatisierung von Prozessen ist nichts Neues. Neu ist allerdings, dass die KI an Schnittstellen und in einzelnen Programmen miteingebunden wird. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und es gibt fast nichts, was man nicht automatisieren und mit KI-Unterstützung vereinfachen kann.
Stellen Sie sich vor, Sie machen einen Videocall oder halten Online einen Vortrag. Nach dem Videocall wird die Aufzeichnung automatisiert in die Cloud hochgeladen. Ein erster Bot prüft nun regelmäßig, ob es eine neue Aufzeichnung gibt und erstellt dann automatisch ein Transkript des Gesprächs. Aus diesem Transkript werden durch einen weiteren Bot die wichtigsten Punkte zusammengefasst und die besprochenen Aufgaben aufgelistet und den richtigen Personen zugeordnet.
Nach der Erstellung der Textdatei wird diese automatisiert an alle Teilnehmer per Mail versendet. Dieser Prozess ist natürlich beliebig erweiterbar, indem ein Bot das Transkript analysiert, ob es sich bei dem Gespräch um ein Verkaufsgespräch oder ein Brainstorming o. ä. handelt.
Je nach Gesprächsart kann so beispielsweise nach einem Beratungsgespräch direkt ein individuelles Angebot und Infomaterial erstellt werden. So eine Automatisierung kann die Effizienz steigern und viel Zeit einsparen.
Wann macht der Einsatz von KI also für die Praxis Sinn?
Die Anwendung von KI kann demnach nicht nur bei Recherchen und der Texterstellung unterstützen, sondern übernimmt ganze Prozesse. Es sind zahlreiche Anwendungsfelder möglich:
Interne Kommunikation verbessern
Datensuche minimieren
systemübergreifende Kommunikation ermöglichen
Effizienz steigern
Mitarbeiter weiterbilden
Gespräche dokumentieren
Social Media vereinfachen
und vieles mehr.
Quelle:*Torsten Kohnert, www.vysible.de, kontakt@vysible.de