Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Praxisgründung

Ausschlaggebend für den Anstieg waren laut der Analyse der apoBank aber nicht die gezahlten Übernahmepreise (durchschnittlich 176.000 Euro), sondern die Kosten für Umbau, Ausstattung und Modernisierung von zusätzlich etwa 178.000 Euro.

Trend zu hochpreisigen Praxen hält an

Die Bandbreite der Kaufpreise inklusive der vorgenommenen Investitionen reicht von mittleren fünfstelligen bis hin zu hohen sechsstelligen Beträgen. Auffällig ist, dass der Anteil der hochpreisigen Praxen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Mittlerweile investieren 20 Prozent der Zahnärzte, die sich durch Übernahme in einer Einzelpraxis niederlassen, mehr als eine halbe Million Euro in die Existenzgründung.

Investitionen bei Neugründung am höchsten

Eine zahnärztliche Einzelpraxis neu zu gründen ist der teuerste Weg, sich niederzulassen: 2019 beliefen sich die Ausgaben dafür im Durchschnitt auf 493.000 Euro. Auch die Neugründung einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) erfordert verhältnismäßig hohen finanziellen Aufwand. 2019 haben Zahnärzte für einen Praxisanteil von 50 Prozent 470.000 Euro investiert.

Die geringsten Praxisinvestitionen fallen an, wenn auf vorhandene Strukturen aufgebaut wird. So haben 2019 zahnärztliche Existenzgründer beispielsweise durch Übernahme einer kompletten Praxis für einen hälftigen Praxisanteil inklusive Übernahmepreis 288.000 Euro investiert. Zahnärzte, die in eine bereits bestehende BAG eingestiegen sind, zahlten für einen 35-prozentigen Praxisanteil im Schnitt einen Kaufpreis von 224.000 Euro, investierten durchschnittlich 68.000 Euro und kamen also auf einen Gesamtbetrag von 292.000 Euro.

Vorhandene Praxen bevorzugt

Neugründungen – ob Einzelpraxen oder Berufsausübungsgemeinschaften – spielten auch 2019 kaum eine Rolle. Stattdessen greifen Zahnärzte bei der Existenzgründung nach wie vor lieber auf bereits vorhandene Praxen zurück. Entsprechend war die Übernahme als Einzelpraxis mit 65 Prozent, aber auch die gemeinsame Praxisübernahme mit acht Prozent insgesamt wesentlich beliebter. Gerade auch der Einstieg in bestehende BAG kann eine vielversprechende Möglichkeit sein, sanft in die Selbstständigkeit zu starten. 2019 wählten 15 Prozent der Existenzgründer diese Option.

ApoBank
Methode: Der Analyse 2019 lag eine Stichprobe von rund 500 durch die apoBank begleiteten zahnärztlichen Existenzgründungen zugrunde. Die Daten wurden anonymisiert und gemeinsam von apoBank und dem Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) ausgewertet.